Im Personal- und Finanzmanagement taucht häufig die Abkürzung FTE auf. Doch was bedeutet sie, wie berechnet man den Wert, und wieso ist er für Arbeitgeber so wichtig?
FTE steht für Full-Time Equivalent (auf Deutsch: Vollzeitäquivalent). Es handelt sich um eine Kennzahl zur Standardisierung von Arbeitszeitmodellen.
👉 Ziel: Unabhängig von Teilzeit- oder Vollzeitverträgen kann die gesamte Belegschaft vergleichbar in Vollzeitstellen umgerechnet werden.
Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten:
a) In Deutschland sind das typischerweise 40 Stunden pro Woche.
b) Unternehmen können aber auch eine interne Bezugsgröße festlegen (z. B. 37,5 Std./Woche).
a) Beispiel: Ein Mitarbeiter arbeitet 20 Stunden pro Woche.
a) Formel:
$$ \text{FTE} = \frac{\text{individuelle Arbeitszeit}}{\text{Vollzeit-Arbeitszeit}} $$
b) Beispiel: 20 Stunden ÷ 40 Stunden = 0,5 FTE
a) Alle Beschäftigten werden umgerechnet und addiert.
b) Beispiel:
- 5 Vollzeitkräfte (5 × 1,0 FTE) = 5,0
- 4 Teilzeitkräfte mit je 20 Std. (4 × 0,5 FTE) = 2,0
- Gesamt: 7,0 FTE
👉 Damit ist klar, dass das Unternehmen rechnerisch 7 Vollzeitstellen beschäftigt, auch wenn es tatsächlich 9 Personen sind.
Wofür benötigen Arbeitgeber die FTE-Kennzahl?
a. Arbeitgeber sehen, wie viele Vollzeitstellen tatsächlich abgedeckt sind.
b. Hilfreich bei Budgetplanung, Ressourcenverteilung und Stellenbedarf.
a. FTEs ermöglichen eine präzisere Kalkulation von Personalkosten im Verhältnis zu Arbeitsleistung.
a. Internationale Unternehmen nutzen FTE, um Arbeitszeiten länderübergreifend vergleichbar zu machen.
a. FTE-Zahlen werden oft in Jahresabschlüssen, HR-Reports und Investorenpräsentationen angegeben.
a. In bestimmten Fällen (z. B. Mitbestimmungsgesetz, Betriebsratspflichten) kann die Größe des Unternehmens anhand von FTEs bestimmt werden.
Fazit
Der FTE-Wert macht es Arbeitgebern möglich, die Belegschaft unabhängig von Teilzeit- oder Vollzeitverträgen vergleichbar darzustellen. Die Kennzahl ist entscheidend für Personalplanung, Kostenkontrolle, Reporting und rechtliche Einordnung. Eine präzise Ermittlung der FTEs schafft Transparenz und erleichtert strategische Entscheidungen im HR- und Finanzmanagement.