Schlechte Bewertungen auf Kununu & Co.: Was Arbeitgeber tun können

September 19, 2025

Portale wie Kununu, Glassdoor oder Indeed haben für Bewerber eine enorme Bedeutung. Eine schlechte Bewertung kann Bewerbungen abschrecken, das Employer Branding schädigen und langfristig den Recruiting-Erfolg mindern. Doch Arbeitgeber sind solchen Bewertungen nicht schutzlos ausgeliefert. Hier erfährst du konkret, was du tun kannst – von rechtlichen Schritten bis zu proaktivem Reputationsmanagement.

1. Ruhig bleiben – und zuerst prüfen

Bevor du reagierst, solltest du die Bewertung genau analysieren:

  • Ist sie sachlich oder emotional formuliert?
  • Beinhaltet sie falsche Tatsachenbehauptungen?
  • Verstößt sie gegen die Nutzungsrichtlinien des Portals?

⚠️ Wichtig: Kritik gehört zum offenen Feedback – nicht jede negative Bewertung kann oder sollte gelöscht werden. Manchmal steckt wertvolles Verbesserungspotenzial darin.

2. Offiziell auf Bewertungen reagieren

Die meisten Portale wie Kununu oder Glassdoor ermöglichen es Arbeitgebern, öffentlich Stellung zu beziehen:

  • Schnell reagieren – innerhalb weniger Tage zeigt Professionalität.
  • Sachlich bleiben – keine persönlichen Angriffe oder Rechtfertigungen.
  • Lösungsorientiert antworten – zeigen, dass Feedback ernst genommen wird.

💡 Tipp: Ein positiver und transparenter Umgang mit Kritik kann sogar das Vertrauen potenzieller Bewerber stärken.

3. Löschung unzulässiger Bewertungen beantragen

Du kannst eine Bewertung zur Prüfung und Löschung melden, wenn:

  • falsche Tatsachen behauptet werden
  • beleidigende, diskriminierende oder rufschädigende Inhalte vorliegen
  • interne Geschäftsgeheimnisse veröffentlicht werden
  • die Bewertung gegen die Richtlinien des Portals verstößt

Vorgehensweise:

  1. Meldung über das Portal (z. B. Kununu „Missbrauch melden“-Funktion)
  1. Konkrete Begründung liefern, warum die Bewertung gegen Regeln verstößt
  1. Belege beifügen, falls möglich

4. Juristische Möglichkeiten

Wenn Portale die Löschung verweigern, gibt es rechtliche Optionen:

  • Abmahnung an das Portal bzw. den Verfasser (sofern identifizierbar)
  • Unterlassungsanspruch nach § 1004 BGB bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen
  • Einschaltung eines Fachanwalts für Medienrecht

⚠️ Juristische Schritte sollten gut überlegt sein – zu aggressives Vorgehen kann als „Maulkorb-Politik“ wahrgenommen werden.

5. Proaktives Reputationsmanagement

Der beste Schutz vor den Auswirkungen einzelner schlechter Bewertungen ist ein starkes Arbeitgeberimage:

  • Profilpflege auf Kununu, Glassdoor, Indeed & Co. mit Bildern, Benefits, Unternehmensbeschreibung
  • Positive Bewertungen fördern – zufriedene Mitarbeitende ermutigen, authentisches Feedback zu geben
  • Erfolge teilen – Auszeichnungen, Projekte, Mitarbeiterstories veröffentlichen
  • Monitoring-Tools nutzen – automatische Benachrichtigungen bei neuen Bewertungen einrichten

💡 SEO-Hebel: Aktive Profilpflege sorgt dafür, dass positive Inhalte im Google-Ranking nach oben rutschen und negative Berichte verdrängt werden.

6. Arbeitgebermarketing strategisch nutzen

Bewertungsportale sind nicht nur Risiko, sondern auch Chance:

  • Gute Bewertungen als Social Proof in Stellenanzeigen, auf der Karriereseite und in Social-Media-Posts einbinden
  • Positives Feedback in Mitarbeiterinterviews und Recruiting-Videos aufgreifen
  • „Top Company“-Siegel von Kununu oder Awards von Glassdoor aktiv in der Arbeitgeberkommunikation einsetzen

Fazit

Schlechte Bewertungen auf Kununu & Co. sind nicht das Ende eines guten Arbeitgeberimages – sie können sogar eine Chance sein, Professionalität und Verbesserungsbereitschaft zu zeigen. Wer schnell reagiert, unzulässige Inhalte entfernt und proaktiv sein Employer Branding stärkt, kann negative Effekte deutlich abfedern. Mit Taxmaro lassen sich Feedbackprozesse und interne Verbesserungsmaßnahmen direkt ins HR-Management integrieren – so entsteht ein starker, glaubwürdiger Arbeitgeberauftritt.

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Laura Stapf

Marketing-Spezialistin

Bei Taxmaro entwickle ich Strategien für einen wirkungsvollen Social-Media-Auftritt. Zudem verfasse ich Fachartikel im Blog zu Themen rund um HR und Lohnbuchhaltung und verbinde dabei fachliche Expertise mit praxisnahen Einblicken.