Fristlose außerordentliche Kündigung: Rechte, Pflichten und Vorlage 2025

October 7, 2025

Die fristlose außerordentliche Kündigung ist ein drastischer Schritt – für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Sie beendet das Arbeitsverhältnis sofort und kommt nur in Ausnahmefällen in Betracht, etwa bei Diebstahl, Arbeitszeitbetrug oder groben Pflichtverletzungen. In diesem Artikel erfährst du, wann eine fristlose Kündigung rechtlich zulässig ist, welche Voraussetzungen gelten und findest eine aktuelle Vorlage für 2025.

Was ist eine fristlose außerordentliche Kündigung?

Eine fristlose Kündigung beendet das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung. Sie ist nur möglich, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, der die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar macht (§ 626 BGB). Beispiele sind schwere Pflichtverletzungen, Diebstahl, Arbeitsverweigerung oder grobe Beleidigungen.

Mögliche Gründe für eine außerordentliche Kündigung

Ein Arbeitgeber darf eine fristlose Kündigung nur aussprechen, wenn ein gravierender Pflichtverstoß vorliegt. Typische Gründe sind:

  • Diebstahl oder Unterschlagung von Firmeneigentum oder Kundeneigentum
  • Arbeitszeitbetrug, z. B. falsche Zeiterfassung oder unerlaubtes „Stempeln“ für Kollegen
  • Beharrliche Arbeitsverweigerung, wenn trotz Abmahnung Aufgaben nicht erledigt werden
  • Schwere Beleidigungen, Bedrohungen oder körperliche Angriffe gegenüber Vorgesetzten, Kollegen oder Kunden
  • Verstöße gegen die Verschwiegenheitspflicht oder Weitergabe vertraulicher Daten
  • Alkoholkonsum oder Drogen am Arbeitsplatz, wenn dadurch Sicherheit oder Leistung beeinträchtigt werden
  • Wiederholte und unentschuldigte Fehlzeiten
  • Schwerwiegende Verstöße gegen Compliance-Regeln, z. B. Korruption, Bestechung oder Diskriminierung

Wichtig: In vielen Fällen muss vor einer fristlosen Kündigung zunächst eine Abmahnung erfolgen. Nur bei besonders schweren Pflichtverletzungen (z. B. Diebstahl) kann sofort gekündigt werden.

Voraussetzungen für eine fristlose Kündigung

Damit eine außerordentliche Kündigung wirksam ist, gelten folgende Anforderungen:

  • Wichtiger Grund: Eine schwere Pflichtverletzung oder ein erheblicher Vertrauensbruch.
  • Zwei-Wochen-Frist: Ab Kenntnis des Kündigungsgrundes muss die Kündigung innerhalb von zwei Wochen ausgesprochen werden.
  • Schriftform: Das Kündigungsschreiben muss handschriftlich unterschrieben sein – E-Mail oder Fax reichen nicht aus.
  • Zugang beim Arbeitnehmer: Persönliche Übergabe oder Einschreiben sind üblich, um den Zugang nachweisen zu können.

Was ist bei der Übergabe zu beachten?

  • Nachweis des Zugangs: Zustellung per Einwurfeinschreiben oder persönliche Übergabe.
  • Rückgabe von Arbeitsmitteln: Der Arbeitnehmer muss alle Arbeitsgeräte, Unterlagen und Schlüssel sofort zurückgeben.
  • Meldung bei der Agentur für Arbeit: Arbeitnehmer sind verpflichtet, sich umgehend arbeitssuchend zu melden (§ 38 SGB III).
  • Schadensersatzforderungen: Arbeitgeber können unrechtmäßig bezogene Vergütungen oder Schäden geltend machen.

Muster: Fristlose Kündigung (Vorlage 2025)

Fazit

Die fristlose außerordentliche Kündigung ist ein scharfes arbeitsrechtliches Instrument. Sie darf nur bei gravierenden Pflichtverletzungen ausgesprochen werden und muss korrekt schriftlich sowie fristgerecht erfolgen. Arbeitgeber sollten stets prüfen, ob eine Abmahnung oder eine ordentliche Kündigung als mildere Mittel in Betracht kommen.

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Laura Stapf

Marketing-Spezialistin

Bei Taxmaro entwickle ich Strategien für einen wirkungsvollen Social-Media-Auftritt. Zudem verfasse ich Fachartikel im Blog zu Themen rund um HR und Lohnbuchhaltung und verbinde dabei fachliche Expertise mit praxisnahen Einblicken.