1. Wie häufig ist Burnout?
Laut Daten der Techniker Krankenkasse und AOK steigen Burnout-Diagnosen seit Jahren an.
- Psychische Erkrankungen, zu denen Burnout zählt, sind inzwischen zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen.
- 2023 entfielen auf psychische Erkrankungen rund 15–17 % aller Fehltage.
- Die Burnout-Diagnoserate hat sich in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt.
2. Sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen?
Studien zeigen:
- Frauen werden etwas häufiger mit Burnout diagnostiziert als Männer – u. a. durch Doppelbelastung von Beruf und Familie sowie höhere Anteile in sozialen Berufen.
- Männer neigen laut Befragungen eher dazu, Burnout-Symptome länger zu ignorieren und später ärztliche Hilfe aufzusuchen.
3. Wie lange ist die durchschnittliche Ausfallzeit?
- Durchschnittliche Dauer einer Burnout-bedingten Krankschreibung: ca. 40 Tage.
- Schwere Fälle führen oft zu mehrmonatigen Arbeitsausfällen.
- Burnout ist damit eine der langwierigsten Ausfallursachen im Vergleich zu körperlichen Erkrankungen.
4. Sind bestimmte Branchen besonders betroffen?
Ja – vor allem Berufe mit hoher emotionaler und sozialer Belastung:
- Gesundheits- und Pflegeberufe
- Lehrkräfte und Erziehungswesen
- IT- und Medienbranche (hohes Arbeitstempo, Projekt-Deadlines)
- Führungspositionen in allen Branchen
5. Burnout in der Lohnabrechnung
Phase 1: Lohnfortzahlung (Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall)
- Arbeitgeber zahlt das Gehalt für max. 6 Wochen pro Krankheitsfall (§ 3 EFZG).
- Burnout gilt wie jede andere Erkrankung – es gibt keine Sonderregelung.
- Die Lohnabrechnung enthält den regulären Bruttolohn, Sozialversicherungsbeiträge werden normal berechnet.
Phase 2: Krankengeld
- Ab der 7. Woche zahlt die Krankenkasse Krankengeld direkt an den Arbeitnehmer (ca. 70 % des Bruttogehalts, max. 90 % des Netto).
- In der Gehaltsabrechnung erscheinen dann nur noch anteilige Beträge (falls der Monat teilweise mit Lohnfortzahlung beginnt).
Sonderfall: Längere Burnout-Ausfälle
- Bei wiederkehrenden Burnout-Phasen wird geprüft, ob es sich um denselben Krankheitsfall handelt – das kann die 6-Wochen-Frist beeinflussen.
- Arbeitgeber sollten die Abwesenheitszeiträume genau dokumentieren, um korrekte Abrechnungen und Erstattungen (z. B. aus der U1-Umlage) zu gewährleisten.
6. Fazit
Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit hohen Ausfallzeiten und klar messbaren wirtschaftlichen Folgen. Arbeitgeber sollten Prävention fördern, sensibel mit dem Thema umgehen und die Lohnabrechnung korrekt anpassen. Mit einem digitalen HR-Tool wie Taxmaro lassen sich Abwesenheiten, Fristen für Lohnfortzahlung und Krankengeld-Übergang automatisiert erfassen – für rechtssichere und effiziente Prozesse.