Der Beschäftigungsstatus spielt in Deutschland eine zentrale Rolle im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht. Er entscheidet darüber, wie ein Arbeitnehmer oder eine Person im Unternehmen rechtlich eingestuft wird, welche Abgaben zu leisten sind und welche Rechte bestehen. Doch was genau ist der Beschäftigungsstatus, welche Arten gibt es, und wer legt diesen fest?
Der Beschäftigungsstatus beschreibt die rechtliche Einordnung einer Person im Erwerbsleben. Er legt fest, ob jemand als Arbeitnehmer, Selbstständiger oder in einer anderen Form tätig ist.
Dieser Status hat direkte Auswirkungen auf:
Die gängigsten Beschäftigungsstatus in Deutschland sind:
a. Reguläre Vollzeit- oder Teilzeitkräfte mit festem Arbeitsvertrag.
b. Anspruch auf Sozialversicherung und Arbeitnehmerrechte.
a. Einkommen bis 538 € monatlich (Stand 2025).
b. Pauschale Abgaben durch Arbeitgeber, eingeschränkte SV-Pflicht.
a. Einkommen zwischen 538,01 € und 2.000 € (Stand 2025).
b. Reduzierte Sozialversicherungsbeiträge, volle Arbeitnehmerrechte.
a. Eingeschränkte Sozialversicherungspflicht (keine Beiträge zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung, wenn bestimmte Grenzen eingehalten werden).
a. Arbeiten auf Rechnung, keine Lohnsteuerabzüge, selbst verantwortlich für Steuern und Versicherungen.
a. Je nach Art des Praktikums (Pflichtpraktikum, freiwillig, vergütet) unterschiedliche Regelungen in Steuer und SV.
a. Eigenes Rechtsverhältnis, nicht sozialversicherungspflichtig, sondern über das Dienstrecht abgesichert.
Der gewählte bzw. festgestellte Status bestimmt:
👉 Ein falscher Beschäftigungsstatus kann gravierende Folgen haben: Nachforderungen von Sozialversicherungsbeiträgen, Bußgelder und arbeitsrechtliche Streitigkeiten.
Outgesourcte Payroll-Dienstleister:
Auch wenn die Lohnabrechnung ausgelagert ist, bleibt die rechtliche Verantwortung beim Arbeitgeber. Der externe Payroll-Anbieter übernimmt lediglich die technische Umsetzung und Dokumentation der Einstufung in der Abrechnung. Arbeitgeber müssen also auch bei Outsourcing sicherstellen, dass der Beschäftigungsstatus korrekt geprüft und bei Zweifeln über ein Statusfeststellungsverfahren abgesichert wird.
👉 Wichtig: Ein Payroll-Dienstleister kann den Arbeitgeber beraten und Fehler in der Abrechnung vermeiden, aber die Haftung für falsche Statusmeldungen liegt immer beim Arbeitgeber.
Der Beschäftigungsstatus ist die Grundlage für die rechtliche und steuerliche Behandlung eines Arbeitsverhältnisses. Er entscheidet über Abgaben, Rechte und Pflichten und ist sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von großer Bedeutung. Auch wenn die Payroll ausgelagert ist, bleibt die Verantwortung für die richtige Einstufung beim Arbeitgeber. Die korrekte Klassifizierung schützt vor Nachzahlungen, Bußgeldern und rechtlichen Auseinandersetzungen – und sorgt für Transparenz in der Lohnabrechnung.