Published on:
22.9.2025

Arbeitszeit vortäuschen: Rechte und Handlungsmöglichkeiten für Arbeitgeber

Das Vortäuschen von Arbeitszeit gehört zu den schwerwiegenden Pflichtverletzungen im Arbeitsverhältnis. Arbeitnehmer, die Arbeitszeiten manipulieren oder Leistungen vortäuschen, begehen Arbeitszeitbetrug – ein Vertrauensbruch mit arbeits- und sogar strafrechtlichen Konsequenzen. Arbeitgeber sollten deshalb wissen, wie sie richtig reagieren, welche rechtlichen Grundlagen gelten und wie sie eine Täuschung rechtssicher überprüfen können.

Was bedeutet „Arbeitszeit vortäuschen“?

Arbeitszeit vortäuschen liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer bewusst falsche Angaben zur Arbeitszeit macht oder Arbeitsleistung vortäuscht, ohne tatsächlich zu arbeiten. Typische Beispiele sind:

Rechtlich fällt dies unter Pflichtverletzung und kann im Extremfall als Arbeitszeitbetrug gewertet werden.

Welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber, Täuschungen zu überprüfen?

Arbeitgeber dürfen Arbeitszeitbetrug kontrollieren – allerdings nur unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben:

Wichtig: Heimliche Überwachung (z. B. versteckte Kameras, unerlaubtes Tracking) ist unzulässig und kann Beweise vor Gericht unwirksam machen.

Rechtliche Grundlagen

Konsequenzen für Arbeitnehmer

Wer Arbeitszeit vortäuscht, muss mit ernsthaften arbeitsrechtlichen Folgen rechnen:

  1. Abmahnung: Bei erstmaligem oder geringfügigem Verstoß.
  1. Ordentliche Kündigung: Bei wiederholten Pflichtverletzungen.
  1. Fristlose Kündigung: Bei schwerwiegendem Arbeitszeitbetrug, da ein massiver Vertrauensbruch vorliegt (BAG, Urteil vom 09.06.2011 – 2 AZR 381/10).
  1. Rückforderung von Lohn: Arbeitgeber können Vergütung für nicht geleistete Arbeit zurückfordern.
  1. Strafrechtliche Folgen: Bei nachweisbarer Täuschung mit Bereicherungsabsicht kann eine Strafanzeige wegen Betrugs (§ 263 StGB) gestellt werden.

Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber

Fazit

Das Vortäuschen von Arbeitszeit stellt eine ernste Pflichtverletzung dar und kann für Arbeitnehmer schwerwiegende Konsequenzen haben – bis hin zur fristlosen Kündigung oder strafrechtlichen Verfolgung. Arbeitgeber haben verschiedene Möglichkeiten, Täuschungen rechtssicher zu überprüfen, müssen dabei jedoch Datenschutz und Mitbestimmungsrechte beachten. Mit klaren Regeln und einer transparenten Zeiterfassung lassen sich Konflikte und rechtliche Risiken vermeiden.

Zurück zur Blog Startseite